Michael Begasse

Michael Begasse Porträt
Fotografin: Anne Thoma/RTL

Michael Begasse,  hat sich freundlicherweise am 13.06.2023 zu seinen Berührungspunkten mit dem Thema Behinderung wie folgt geäußert:

• Haben Sie bei Ihrer Arbeit oder auch im Privatleben persönlich Erfahrung mit Behinderung oder behinderten Menschen gemacht? Hat dies Ihre innere Haltung zu diesem Thema beeinflusst?

Ich habe als mich Journalist, dessen Werkzeug ja die Sprache ist, schon ganz früh gefragt, warum es überhaupt das Wort „behindert“ gibt. Meiner Meinung nach sind ja nicht die betroffenen Menschen daran gehindert, etwas bestimmtes zu tun, sondern die Gesellschaft hindert die Betroffenen ja daran, etwas zu tun, und zwar so zu tun, wie sie es können und wollen. Deswegen spreche ich in diesem Zusammenhang immer von beeinträchtigten Menschen.

• Gibt es für Sie eine Geschichte oder Anekdote – lustig, nachdenklich stimmend oder auch tragisch – die Sie uns in diesem Zusammenhang mitteilen möchten?

Ich habe 2009, als meine Kollegin Monika Lierhaus nach einer Operation ihren Job als Sportreporterin und Moderatorin nicht mehr ausüben konnte, zum ersten Mal für mich gemerkt, welches Glück ich (bis heute) habe, schon so lange und ohne Beeinträchtigungen meinen Beruf vor der Kamera und dem Mikrofon, auf der Bühne oder bei Live-Events, machen zu können. Und immer wenn ich Monika Lierhaus auf ihrem Weg zurück ins Fernsehen sehe, macht mich das demütig und sehr dankbar.

• Vertreten Sie, eventuell durch eigene Erfahrungen ausgelöst, bestimmte Ansichten zum Umgang mit dem Thema ‚Behinderung’ in der Öffentlichkeit, zur Sozialpolitik, zur Rolle der Medizin oder des Gesundheitswesens?

Damit habe ich mich bis jetzt noch nie beschäftigt.

• Setzen Sie sich für soziale Projekte ein, vielleicht sogar im Bereich Behindertenförderung? Haben Sie konkrete Vorstellungen, wo besonderer Handlungsbedarf besteht und worin Lösungsmöglichkeiten bestehen könnten?

Auch da fehlt mir die Erfahrung und die direkte Betroffenheit.

• Können Sie sich in die Lage Betroffener hineinversetzen? Würden Sie, wären Sie selbst betroffen, trotz der körperlichen Einschränkungen versuchen, im Rahmen des Möglichen Ihre bisherige  Arbeit fortzusetzen?

Ich kann mich nicht in die Lage der Betroffenen hineinversetzten, denn das wäre als gesunder, körperlich und geistig aktiver Mensch mittleren Alters auch anmaßend. Aber ich weiß aus dem Bekannten- und Freundeskreis, wie rapide sich das Leben für die Betroffenen zum Beispiel nach einem Schlaganfall, aber auch für das komplette Umfeld ändert. Familien, die das meistern müssen unterstützt werden und verdienen meinen größten Respekt.

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